Grundausstattung Stickmaschine: So gelingt der perfekte Stick-Start

Ich werde mich nie wieder über einen Unterfadenwechsel beschweren! … Diese Erkenntnis war die erste, die ich nach meinen ersten Versuchen an der Stickmaschine hatte. Inzwischen besitze ich schon über ein Jahr meine geliebte Stickmaschine, habe aber noch gar nichts darüber gebloggt. Vielleicht planst du ja die Anschaffung und fragst dich was da auf dich zukommt und welches Zubehör Du für den Start benötigst? Heute nehme ich dich mal mit in mein Nähzimmer und plaudere über meine Anfänge mit der Stickmaschine: Vom Stickmaschinenkauf über meine blöden Anfängerfehler, meine “Grundausstattung Stickmaschine” bis hin zu Tipps und Ideen, was man gut besticken kann.

Am Anfang war… die Stickmaschine

Ich wollte sehr lang eine Stickmaschine haben, bevor ich mir dann eine gekauft habe. Ich habe die Stickereien auf anderen Nähblogs bewundert und wollte das einfach auch haben! Es gibt so traumhafte Stickmotive, und ich finde, eine schöne Stickerei veredelt jedes genähte Werk nochmal ganz besonders.

Vor allem wollte ich Namen sticken können – für Babygeschenke zum Beispiel. Die Anschaffung selbst hat mich dann aber lange abgeschreckt. Stickmaschinen sind, das muss einem klar sein, ein zusätzlicher Luxus, aber nicht notwendig zum Nähen. Ab 700€ geht es ungefähr los, nach oben scheint kaum eine Grenze zu sein. Nach langem Ringen, Überlegen und Markt-Beobachten kam dann aber das richtige Angebot, und ich habe bei der brother innovis 750e zugeschlagen.

Viele Fragen spielen beim Stickmaschinenkauf eine Rolle. Zentral ist die der Stickrahmengröße. Dass 10×10 zu klein ist, wurde mir nach meinem ersten Beratungsgespräch im Fachgeschäft vor Ort schon klar. 13×18 ist der Standard, und für meine Zwecke reicht der vollkommen aus. (Ich könnte wohl einen größeren Rahmen zusätzlich anschaffen, das brauchte ich bisher aber nicht.) Gekauft habe ich am Ende die brother innovis 750e, und ich bin absolut zufrieden mit ihr. Ich werde separat nochmal was über sie schreiben.

Nach dieser ersten Hürde stand ich vor der nächsten, denn eine Stickmaschine allein reicht ja nicht! Jetzt geht es erst richtig los: Zum Sticken brauche ich Stickdateien, Garne und Stabilisatoren je nach Stoffart. Ich stand also erstmal daher und wollte unbedingt was sticken und wusste gar nicht, was ich noch brauchte und womit ich anfangen soll. Es ist ähnlich wie der Nähanfang – die Maschine allein reicht nicht.

sticken grundausstattung und zubehör

 

Grundausstattung Stickmaschine: Garne, Nadeln und Stabilisatoren

Stickmaschinen benötigten auf jeden Fall spezielles Garn und einen speziellen Unterfaden. Mit meinem vorhandenen Nähgarn habe ich es also gar nicht erst versucht! Auch unabhängig davon habe ich genug Näherfahrung um zu wissen, dass man sich mit billigem Zubehör keinen Gefallen tut. “Kaufst du billig, kaufst du doppelt” – die Erfahrung habe ich leider nicht nur mit meiner ersten Schneidematte gemacht. Und wenn du auch schon ähnlich lange dabei bist, wirst du jetzt wahrscheinlich nicken.

Ähnlich wie bei Stoffen gibt es eine sehr große Auswahl an Garnen – allein die Frage ob Baumwolle oder Polyester schrieb mir Fragezeichen ins Gesicht. Und natürlich hab ich prompt das Falsche gekauft.

Mein Stick-Material-Dealer des Vertrauens war von Beginn an SULKY® by Gunold®. Ich kannte SULKY® von einer früheren Zusammenarbeit und habe mich gleich dort im Shop umgesehen. Aber so leicht ist das gar nicht: Vom Nähen her bin ich Baumwolle gewohnt – ich kaufe auch zum Nähen gern Baumwollgarn oder Öko-Garn, also habe ich mir auch eine kleine Auswahl Baumwollgarn bestellt. Blöd!

Das richtige Stickgarn

Mein allererstes Stickmotiv war gar nicht für das bestellte Garn “gepuncht” (so heißt das nämlich, wenn Stickdateien aus Motiven erstellt werden). Trotz einiger Fadenrisse beim Schwarz sah es doch am Ende ganz passabel aus, aber ich hab mich beim Sticken doch sehr geärgert – es sollte nämlich für die Schultüte meiner Tochter sein! Das Ergebnis zeige ich jetzt nochmal:

Stickdatei Pferd mit Federn

Das Schwarze war Baumwollgarn, die lila Töne waren SULKY® Rayon, und die liefen gleich viel besser! Den Zusammenhang von Garn und Stickmotiv habe ich auch erst herausgefunden, als ich das Problem hatte. Auf dieser SULKY®-Seite habe ich mich dann schlau gelesen und fortan nur noch das SULKY® Rayon bestellt. Mit dem habe ich keinerlei Probleme, und es passt bisher zu allen Stickdateien.

slim line box für sulky garn

Seit einiger Zeit gibt’s im Online-Shop auch Garnsets, von denen ich gleich mehrere gekauft habe. Die sind farblich aufeinander abgestimmt und passen dann immer zusammen. Zu Anfang hatte ich die Garnrollen einzeln gekauft und mir mühsam bei den Stickmotiven die Farbnummern rausgesucht um die dann direkt zu bestellen. Dank der Garnsets habe ich nun einen guten Fundus, aus dem ich schöpfen kann. Mit den vorgegebenen Farbnummern nehme ich es nicht mehr so genau.

Es ist ein bisschen wie bei Stoffen: Gerade am Anfang ist es gar nicht schlecht Sets zu kaufen und erste Erfahrungen zu sammeln.

Um die Garne gut unterzubringen – die Garnsammlung wächst irgendwie sehr schnell – habe ich mir außerdem die Slim Line Box für 64 King-Spulen gegönnt. Bisher passen noch alle rein, es wird aber langsam eng *ähem*… Die Box war eine super Anschaffung, denn darin sind die Garne gut geschützt und ordentlich sortiert. Und meiner Tochter hat es großen Spaß gemacht die Garne einzusortieren. Alternativ tut es anfangs noch ein Kleinteilesammler aus dem Baumarkt (die nehme ich gern für Knöpfe), aber so eine Stickgarnsammlung wächst wirklich rasant, da macht eine professionelle Garnbox wirklich Sinn.

Übrigens bietet SULKY® by Gunold® auch einige Spezialgarne wie Farbverlaufsgarne (nach unten scrollen) oder SULKY® Glowy – das leuchtet im Dunkeln! Wer das Freebook Joelle kennt, weiß das natürlich – das ist ja vor einiger Zeit in Zusammenarbeit mit SULKY® by Gunold® entstanden. Das Leuchtegarn finde ich super um z.B. Kindermützen oder auch Hundegeschirr damit abzusteppen.

Stabilisatoren

Neben Unterfaden und Stickgarn braucht man zum Sticken noch Stabilisatoren. Da gibt es auch verschiedene für verschiedene Stoffarten und Projekte: wasserlösliche, zum Ausreißen oder zum Abschneiden… Welches ist der Richtige?

Die Antwort ist: Ich lasse es auf den Stoff und das Motiv ankommen. Kunstleder oder Jeans besticke ich ganz ohne, dünnere Baumwollstoffe oder Sweat brauchen natürlich einen Stabilisator. Für den Einstieg finde ich das Starter Kit genial – da kann man alle ausprobieren und bekommt noch ganz viele Informationen zur Anwendung, damit nichts schief geht.

Nadeln

Last but not least sind natürlich auch die richtigen Nadeln wichtig – ohne sie läuft gar nichts! Wie bei der Nähmaschine auch hat man die größte Freude, wenn man auf Qualität achtet und gleich die richtige Nadel kauft. Mein Zubehör kaufe ich NIE im Vorbeigehen beim Discounter. Das hab ich früher mal gemacht und mich speziell bei Garn und Nadeln oft geärgert. Die werden beide für den Näh- und Stickerfolg regelmäßig unterschätzt.

sulky rayon stickgarn kaufen

Ich fasse mal meine “Grundausstattung Stickmaschine” zusammen:

Noch ein kleiner Tipp: Wenn du ein Kleingewerbe betreibst, kannst Du einen Gewerbe-Zugang beantragen (scroll ganz runter auf der Startseite: links unten ist ein Hinweis dazu!) und von besonderen Konditionen profitieren.

Außer der besagten Grundausstattung empfehle ich zusätzlich noch die Slim Line Box für 64 King-Spulen. Da sind die Garne sicher vor Staub und Spinnen (mein Nähzimmer befindet sich ja im Keller…). Bei einem wachsenden Stickgarn-Lager sind die Spulen sicher und platzsparend untergebracht.

sticken grundausstattung

Stickdateien

Die meisten Stickmaschinen bringen eine ganze Reihe Motive mit; meine hat außerdem verschiedene Rahmen und sechs Alphabete – das reicht für den Anfang erst einmal aus.

Wenn man dann Lust auf mehr Motive hat, bietet das Internet wie bei ebooks einen großen Fundus: Ähnlich wie bei Schnittmustern gibt es einige kostenlose Angebote, z.B. auch bei SULKY® (scrollen bis “Freebies Stickmotive”), aber auch viele kostenpflichtige Stickdateien. Einige habe ich z.B. auf meiner Pinterest-Wand “Sticken” gesammelt – schau gern mal dort vorbei! Hier auf dem Blog findest du all meine bestickten Nähwerke mit Links zu den Stickdateien hier.

Ich kaufe Stickdateien gern bei Urban Threads oder bei Etsy* – hier habe ich schon viele schöne Harry-Potter-Stickdateien gefunden, die ich z.B. für das Bilderrahmen-Upcycling verwendet habe.

Mein Tipp für den Start: Fang erst einmal mit den vorhandenen Stickdateien auf der Stickmaschine und kostenlosen Stickdateien an. Nach und nach stolpert man ganz automatisch über weitere Stickmotive.

Bei Facebook gibt’s z.B. Stickgruppen, über die man Hilfe und Inspiration rund ums Sticken findet. Ähnlich wie beim Stoffkauf oder auf dem Ebook-Markt kann es dann auch ausarten. Ich hab mir jetzt selbst erstmal einen Kaufstopp für Stickdateien verordnet, weil ich schon so viele Motive habe und die erst einmal alle sticken will, bevor ich Nachschub kaufe. In der nächsten Zeit werde ich auch mehr gestickte Werke zeigen, weil mir das Sticken zunehmend Spaß macht!

Eine schöne Inspirationsquelle außerhalb von Facebook ist auch die Linkparty “Stickfreuden” von Annette. Da kann man wunderbar stöbern und sich Ideen und Anregungen aus der Bloggerwelt suchen!

Erste Nähprojekte für Stickmotive

Wenn man sich ein wenig bei anderen Nähbloggerinnen umschaut, sieht man schnell, welche Möglichkeiten eine Stickmaschine bietet. Die schönen Bilder haben mich ja auch überzeugt mir eine Stickmaschine zu kaufen. Wenn man alles Material beisammen hat, fängt man doch erstmal ganz von vorn an: Motiv und späteres Nähwerk sollen ja zusammen passen. Anfangs habe ich erstmal kleinere Stoffstücke bestickt und mir dann erst überlegt, was ich daraus mache. Das bestickte Stoffstück muss dann ja weiter verarbeitet werden!

sticken anfänger

Ausgetobt habe ich mich also an so kleinen Dingen wie U-Heft-Hüllen wie beim vorherigen Bild. Die habe ich für meinen ersten Neffen angefertigt.

Bei der Schultüte weiter oben habe ich dann einen Kreis ausgeschnitten und den auf die Schultüte appliziert. Die Technik sollte eigentlich immer funktionieren. Schön ist es aber auch, wenn man direkt auf dem späteren Schnittteil stickt. Ich mache es inzwischen so, dass ich das Schnittteil zuschneide und dann in den Rahmen einspanne. Doch Vorsicht: Es kann bei großen Stücken passieren, dass sich der überhängende Stoff unter den Rahmen schiebt und man den dann mit einstickt. Ist mir so passiert und war dann ein Stickprojekt für die Tonne. Den Stoff musste ich nachkaufen und habe den in der Farbe dann nicht mehr bekommen – es hat mich sehr geärgert!

Am Anfang ist es also sicherer auf kleineren Stoffstücken zu sticken und die dann zu applizieren.

A propos Stoff: Der sollte dezent sein, am besten unifarben, damit das Motiv gut rauskommt. Bei wilden Mustern fällt das Stickmotiv leider kaum auf, und das ist dann bei großen Stickmotiven mit 25.000 Stichen, zig Farbwechseln und einer guten Stunde Arbeit echt ärgerlich!

Für erste Nähwerke eignen sich am besten kleine Sachen wie U-Heft-Hüllen oder Mutterpasshüllen, kleine Täschchen und Etuis, wie z.B. mein Reiseetui oder die Büchertasche, oder natürlich mein Freebook Joelle.

Demnächst will ich mich daran wagen Jersey zu besticken. Sweat und Sommersweat (Das Zauberwort heißt Stabilisatoren) habe ich bereits erfolgreich bestickt, der Jersey-Test steht noch aus.

Wie sind deine Erfahrungen? Besitzt du schon eine Stickmaschine oder überlegst dir eine anzuschaffen? Berichte mir gern von deinen Erfahrungen oder verlinke deinen Blogbeitrag als Ergänzung in den Kommentaren! Ich gebe nun ab zum Freutag.

Bis zum nächsten Mal,

Sonja

*Sponsored Post – Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit SULKY® by Gunold® entstanden, vielen Dank! Mehr über Werbung und Kooperationen erfährst Du auf der Transparenz-Seite.

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Sonja

Sonja ist leidenschaftlich dem Nähen und Bloggen verfallen und Mama von vier Kindern. Hier auf dem Blog teilt sie ihre Nähwerke, Nähanleitungen, DIY-Tutorials und ihre Schnittmuster für Kinderkleidung und Geschenke mit der Welt. Abseits davon hat sie einen Faible für Philosophie und Kunst und steht auf laute Musik, Endzeitfilme, Kaffee mit Creme und Yoga. Mehr über Sonja erfährst Du hier.

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