#fairbruar: Was Teelichter noch über Rabattschlachten wussten. Und Crafting Linktipps.

Der Februar ist schon wieder um, und es wird Zeit für die Crafting Linktipps, meine kleine, kreative Blogrundschau. In diesem Monat war mein persönlicher Schwerpunkt natürlich die Veröffentlichung von CARLY – mein erstes richtig neues Ebook seit letztem Sommer! Aber auch ein anderes Thema war in den sozialen Medien sehr präsent: Der #fairbruar. Worum es geht, erkläre ich ein bisschen. Passend dazu habe ich dann ein paar weitere Linktipps und natürlich auch Kreativ-Links zum Inspirieren :).

#fairbruar: Was ist das und worum geht es?

Schon vor zwei Jahren (?) hat Lisse von Shesmile die Aktion #fairbruar initiiert. Ich habe ebenfalls an verschiedenen Stellen auf diesem Blog auf die Situation der Schnittdesignerinnen hingewiesen, die angesichts großer Rabattschlachten auf bekannten Marktplätzen vor zum Teil existenzbedrohenden Entscheidungen stehen.

Auch in diesem Jahr haben wir – das sind einige Designerinnen, die sich zusammen geschlossen haben – wieder eine kleine Aufmerksamkeitskampagne auf Instagram gestartet. Die Frage, die sich uns und auch vielen Kundinnen stellt, ist: Was ist ein Schnittmuster wert?

Lisse geht auf ihrem Blog auf diese Frage ein und beleuchtet das Thema Preispsychologie, und wie Preise uns korrumpieren können. Es geht auch um die Geiz-ist-geil-Mentalität, die leider auch den Schnittmustermarkt sehr prägt und leider auch schon einige Designerinnen gezwungen hat, sich entweder wider besseren Wissens darauf einzulassen, oder sogar ganz aufzuhören, weil Billigpreise den Markt einfach kaputt machen.

Ein weiterer, sehr aufschlussreicher Beitrag ist dieser hier von Simplisu, wo sie mal aufrechnet, wieviel die Erstellung eines Schnittmusters eigentlich kostet.

Was Ikea-Teelichter über Billigpreise erzählen könnten

Ich habe ein Beispiel mitgebracht, das jede kennt: Teelichter von Ikea.

Wir haben sie alle gekauft. Der Preis war unschlagbar, damals. Der Trick war natürlich, dass man mit dem extrem günstigen Angebot eine Masse an Kunden angezogen hat, die viel eingekauft hat. Die Teelichter allein haben sich zum Verkaufen nicht gerechnet. Alles andere schon – die Masse machte es.

Dann wachte die Konkurrenz auf.

Alle produzierten jetzt Billig-Teelichter. Bei Schlecker gab es sie und bei anderen Drogerien und Supermärkten auch.

Der Preis war umkämpft.

Der Hersteller hob seine Preise an.

Und jetzt?

Schlecker gibt’s nicht mehr. Und gute Teelichter?

Sie haben dann angefangen, Teelichter mit Düften zu panschen, sie haben andere – billigere!!! – Zutaten genommen. Mir ist mal ein Teelicht regelrecht explodiert!

Dir wird sicher auch ein eigenes Beispiel einfallen, was Dich mit Teelichtern verbindet.

Ich kaufe irgendwie keine mehr.

Der Punkt ist, und ich spreche hier erstmal nur für mich: Ich versuche mir hier eine Existenz aufzubauen. Und ich hätte gerne, dass mein Crafting Café auch noch in 10 und in 15 und in 20 Jahren existiert. Der Verkauf von Ebooks stellt den größten Teil meiner Einnahmen, und darauf bin ich auch ein bisschen stolz.

Bisher ist mir das gelungen, dass mein Blog und mein Shop recht organisch gewachsen sind. Seit Makerist vor einigen Jahren die Provisionen so empfindlich angehoben hat, dass mir bei einem 2€-Ramsch nur noch 0,75€ pro verkauftem Ebook bleiben (Makerist behält 1,25€/pro verkauftem Ebook!), habe ich von diesen Aktionen Abstand genommen. Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele trotzdem Ebooks zum Normalpreis kaufen. Danke dafür, das gibt mir Hoffnung!

Dennoch schwebt der Rabatt-Imperativ ständig über uns. Es gab auch unter den Designerinnen einige Schleckers, die einfach aufgeben mussten. Oder die sich eine Weile darauf einlassen mussten, weil sie sonst gar nichts mehr verkaufen würden: Die Kundinnen wurden da perfekt auf “billig” erzogen. (Kundinnen, die ohne mit der Wimper zu zucken 20€ pro Meter Biostoff kaufen und den mit einer 1.500€-Maschine vernähen.) Sorry, wenn das jetzt zynisch klingt – ich weiß, Du bist nicht so! 😉 – aber manchmal, da stoße ich auf entsprechende Kommentare im Internet und bin dann einfach sehr entsetzt.

#fairbruar

Marketing und Schnittmuster verkaufen

Den folgenden Text habe ich vor ein paar Tagen in diesem Instagram-Beitrag geschrieben. Ich wiederhole ihn hier noch einmal, weil mir vielleicht nicht alle dort folgen.

Als ich angefangen habe mit dem Erstellen von Nähanleitungen, dem Designen von Schnittmustern usw., da habe ich mich erstmal null mit Marketing beschäftigt. Ich hatte das erste halbe Jahr nicht einmal eine Facebookseite! Oder Instagram!

Meine Preise habe ich von Anfang an so kalkuliert, dass sie fair sind – für mich und für euch. Klar habe ich mich auch am Markt orientiert und geschaut, dass ich da irgendwo die Mitte treffe.

Und dann wurde das mit dem Markt und den Durchschnittspreisen im Lauf der Zeit immer krasser.

Anfangs habe ich noch mitgemacht bei Aktionen für 2€. Da gingen die Ebooks weg wie feinste Sahnestoffe – am laufenden Meter!

Und dann hab ich 2 Dinge gelernt:

1. In den Pausen zwischen zwei Aktionen wird extrem weniger gekauft.

2. Das, was ich in einer Aktion verdient habe, ist unterm Strich sogar weniger als das, was ich sonst in dem Zeitraum so verkauft habe.

Obwohl diese Aktionen in kurzer Zeit einen enormen Run haben, wirtschaften sie das oder die Produkte (und die Designer dahinter) zugrunde.

Ich wünsche mir für meine Zukunft etwas anderes. Deshalb habe ich schon seit Jahren jenen Ramsch-Aktionen abgeschworen und bin damit sehr glücklich.

Ich nehme kalkuliere meine Preise inzwischen in Anbetracht verschiedener Dinge: Ja, ich frage mich, welchen Preis meine Kundinnen wohl bereit zu zahlen sind, ich evaluiere den Umfang eines Ebooks und Schnittmusters, ich orientiere mich immer noch am Markt, und ich kalkuliere, welchen Preis ich ansetzen muss, damit ich selbst davon leben kann.

Für alle Schnäppchenjäger biete ich regelmäßig viele kostenlose Nähanleitungen auf dem Blog oder als Freebook an – letztere mit der freiwilligen Bezahloption für meine Kaffeekasse. Außerdem kann man in meinem Shop Bonuspunkte sammeln, sodass man sich einen eigenen Rabatt erwirtschaften kann – beim Einkauf und z.B. für Produktbewertungen.

Ich finde das fair, was meinst Du?

#fairbruar logo

Nun komme ich noch zu den Crafting Links! Diese Artikel sind mir im Februar aufgefallen, viel Spaß beim Stöbern!

Bei Sew to new habe ich sehr coole Armstulpen mit Daumenloch gefunden – total schicke Nähidee!

Die Mondgöttin stellt die Mütze Bilbao als neues Freebook zur Verfügung.

Marita hat ein Puppenbettchen mit Reststücken aufgehübscht – das Ergebnis kann sich sowas von sehen lassen!

Großmutter Käthe hat auf Youtube eine Oster-Anleitung für einen Osterhasen mit Bauchtasche veröffentlicht.

Bei mir gab es neu die XXL-Bettschlange ;).

Weitere Oster-Ideen habe ich schonmal irgendwann in den Crafting Linktipps gesammelt.

Damit verabschiede ich mich und stöbere jetzt mal beim Freutag :).

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Sonja

Sonja ist leidenschaftlich dem Nähen und Bloggen verfallen und Mama von vier Kindern. Hier auf dem Blog teilt sie ihre Nähwerke, Nähanleitungen, DIY-Tutorials und ihre Schnittmuster für Kinderkleidung und Geschenke mit der Welt. Abseits davon hat sie einen Faible für Philosophie und Kunst und steht auf laute Musik, Endzeitfilme, Kaffee mit Creme und Yoga. Mehr über Sonja erfährst Du hier.

1 Gedanke zu „#fairbruar: Was Teelichter noch über Rabattschlachten wussten. Und Crafting Linktipps.“

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