Shivas Tanz, den “Flying Dragon”, den Krieger in allen Formen und natürlich jede Menge Sonnengrüße: Meine Yogamatte und ich, wir haben schon einiges mitgemacht! Ich liebe Yoga, und seit der Kleine nun endlich regelmäßig in den Kindergarten geht, gehe ich ca. 5-6 Mal pro Monat in das Yogastudio meines Vertrauens. Ich wollte mir schon lang eine Yogamattentasche nähen, also eine Baguette-Tasche für meine Yogamatte. Daraus ist nun in Zusammenarbeit mit MT Stofferie*, die das Material hierfür gespendet haben, gleich eine kostenlose Nähanleitung zum Nähen der Yogatasche entstanden. Außerdem findest du weiter unten noch ein paar Tipps zum Kauf deiner eigenen Yogamatte. Viel Spaß!
Inhalt
Nähen fürs Yoga
#nähenistmeinyoga ist so ein beliebter Hashtag auf Instagram – Nähen und Yoga liegt gar nicht so weit voneinander entfernt. Und natürlich kann man diese beiden wunderbaren Dinge verbinden. Falls du dich also auch schon gefragt hast: Was kann ich denn fürs Yoga nähen? – dann bist du hier genau richtig. Denn man kann einiges selbst nähen, z.B. ein Tanktop und eine Yogahose, wie ich sie hier schon einmal vorgestellt habe. Und dann kannst du dir natürlich auch ein Yogakissen nähen – zufällig habe ich da Anfang des Jahres das Ebook “Luna” für ein Halbmondkissen mit Schnittmuster und Nähanleitung rausgebracht ;).
Heute folgt die nächste Nähidee und Anleitung fürs Yoga, nämlich die Yogamattentasche! Nachdem ich sie nun genäht habe, weiß ich nicht, warum ich es so lang vor mir hergeschoben habe, denn schwierig ist es eigentlich nicht.
Zutaten
Das Material für die Yogatasche wurde mir wie eingangs erwähnt von MT Stofferie* gestellt. Der Händler ist hier in Deutschland noch nicht so sehr bekannt, er stammt eigentlich aus Frankreich. Das MT steht für Mondial Tissus. Wenn du zufällig in Stuttgart wohnst, kennst du vielleicht die Filiale? Sie führen ein sehr schönes, modernes Sortiment mit Stoffen und Nähzubehör – auch wunderschöne Biostoffe!
Ich habe diese Stoffe verwendet – besonders angetan hat es mir das Gurtband in Flechtoptik:
- 0,5m Außenstoff* (Jacquard)
- 0,5m Innenstoff* (Baumwolle)
- 2,60m Gurtband* in Flechtoptik
- 0,75m Reißverschluss aus meinem Fundus
Zuschnitt und Schablone
Für den Zuschnitt habe ich einfach ohne Schnittmuster gebastelt – die Pi-mal-Daumen-Methode muss nicht immer die schlechteste sein. Die stelle ich auch in der Anleitung mit vor. Wenn du dir aber unsicher bist und es gern etwas genauer hast, habe ich eine Schablone gebastelt, die du in meinem Shop unter den Freebooks findest. Da ist nur das Schnittmuster für die Kreise an den Seiten + nochmal die Maße für die Rechtecke enthalten, nicht die komplette Anleitung (denn dann wäre es keine kostenlose Anleitung mehr geworden). Die findest du nur hier in diesem Blogbeitrag.
Die Größe deiner Yogamatte ist ausschlaggebend für die Größe des Zuschnitts. Ich habe meine eingerollt auf den Stoff gelegt und gemessen. In der Länge habe ich die Tasche etwas weiter gemacht, damit man die Matte bequem rein und raus nehmen kann, ohne dass es so ein Gefummel wird. Die Matte ist ja rutschfest – wenn die knatscheng in der Tasche sitzt, bekommt man sie schlecht raus. Das wollte ich vermeiden und habe am Ende …
…. zwei Rechtecke (je 1x aus Außen- und Futterstoff) mit diesen Maßen ausgeschnitten: 42 cm x 78 cm (das sind die Maße inklusive 0,7cm Nahtzugabe!)
Optional kannst du auch noch ein Volumenvlies mit einbügeln – ich habe hier darauf verzichtet, weil der Jacquard schon recht dick ist. Die Tasche hätte ich dann im Ganzen 1cm größer zugeschnitten.
Für die Kreise an den Enden (du brauchst je 2 aus Futter- und Außenstoff) habe ich meine Yogamatte als Schablone genommen und dann im Anschluss am Stoff angepasst. Das ist die Methode ohne Schnittmuster, für Fortgeschrittene. Der Umfang des Kreises ist 40,6cm + Nahtzugabe. Das ist nicht unbedingt leicht, wenn man das zum ersten Mal macht. Daher habe ich eine Schablone gebastelt, die du kostenfrei (oder für freiwillig 0,99€ als Trinkgeld) in meinem Shop downloaden kannst. Alternativ kannst du auch eine Tasse nehmen, die vom Umfang her passt.
Nähanleitung Yogamattentasche
Jetzt beginnen wir mit dem Nähen! Zuerst habe ich den Gurt auf das Rechteck aus Außenstoff gelegt. Die offenen Enden treffen sich in der Mitte des Stoffes – später unter der Tasche. Der Gurt in Flechtoptik ribbelt sich auf, also habe ich ihn mit einer Quernaht gesichert. Wie du genau den Gurt legst, überlasse ich dir – er sollte gleichmäßig zu den Enden liegen und eine angenehme Tragehöhe für dich haben. Ich habe 2,60m Gurt verbraucht und bin 1,64m groß.
Als nächstes schlage den Außenstoff rechts auf rechts ein und steppe an den beiden Enden je 2-3cm ab. Jetzt kannst du die Kreise in die Öffnungen setzen und zunächst stecken. Bei dieser Anleitung brauchen wir sehr viele Stecknadeln und/oder Stoffklammern, zumal der Jacquard sehr franst. Hier zeigt sich dann, ob der Kreis passt, oder nicht ;).
Steppe dann den Kreis fest. Nähe dabei von oben, also so, dass der Kreis oben liegt. Du kannst es dir einfacher machen, indem du die Stichlänge etwas verlängerst und langsam nähst. Bloß nicht am Stoff reißen, sondern ganz entspannt mit viel “Om” ;).
Diese Schritte wiederholst du mit den Zuschnitten aus Innenstoff. Hier schneidest du nach dem Annähen der Kreise die Nahtzugabe ein. Beim Jacquard habe ich darauf verzichtet, weil der so franst.
Jetzt kannst du schon die beiden Taschen ineinander legen. Das sieht dann schon fast fertig aus:
Es folgt zum Schluss der wahrscheinlich schwierigste und nervigste Teil (für mich zumindest): Der Reißverschluss! Ich habe lange überlegt, ob man den nicht schon vorher einnähen kann. Ob das nicht einfacher wäre, gerade für Anfänger. Die Anwtort darauf lautet: Jein. Ja, den Reißverschluss könnte man auch wie bei meinem Kissen aus einem Stück zuerst einnähen, aber dann bräuchten wir eine Wendeöffnung im Futter, und die müssten wir dann bei einem der Kreise lassen. Und dann am Ende da die Wendeöffnung zu schließen wollte ich weder mir noch sonst jemand zumuten. Du kannst das allerdings auch mal so versuchen, wenn du schon etwas mehr Erfahrung hast.
Ich arbeite gern mit Endlos-Reißverschlüssen. Damit ich den hier sauber einnähen kann, habe ich noch zwei kleine Stoffstücke zugeschnitten um die Enden wie auf den Bildern zu versäubern:
Als nächstes wird der Reißverschluss in die Tasche gesteckt, und zwar zwischen Außen- und Futterstoff. Das ist eine mühselige Kleinarbeit, zumal der Jacquard so ein Fransenmonster ist. Aber wenn dann alles gut gesteckt ist, kannst du theoretisch den Reißverschluss mit dem Reißverschlussfuß deiner Nähmaschine annähen. Ganz Akribische nähen den Reißverschluss selbstverständlich von Hand. Und wenn ich ehrlich bin: Bei soviel Steckerei kann man wirklich gleich von Hand nähen! Wichtig beim Einnähen des Reißverschlusses: Erst die eine Seite, dann den Reißverschluss öffnen, und dann die zweite Seite nähen.
Es ist eine Fummelarbeit, die sich am Ende aber lohnt, denn deine Tasche ist nun fertig – herzlichen Glückwunsch und danke fürs Nähen! 🙂 Bist du mit der Anleitung klargekommen? Dann schreib mir doch gern einen Kommentar! Ich freue mich außerdem immer über Bilder von genähten Werken – schick mir einfach eine Email, oder verlinke hier deinen Blogpost – danke!
Zum Abschluss folgt noch eine kleine Bilderflut der fertigen Yogatasche. Pin dir gern ein Bild auf Pinterest, oder teile die Anleitung auf Facebook – das würde mich sehr freuen :). Zum Abschluss habe ich nun noch ein paar Tipps für den Kauf der idealen Yogamatte.
Passend dazu in meinem Shop:
Die beste Yogamatte für Dich: Tipps für den Kauf
Solltest du gerade erst mit Yoga anfangen und dich auf dem Markt umschauen, wirst du feststellen, dass du eine Yogamatte für 10€ oder für 200€ kaufen kannst. Der ganze Yoga-Sektor ist so aufgeladen mit Produkten, für die man auch nicht wenig Geld ausgeben kann. Darunter sind auch viele Produkte, die man gar nicht braucht. Yogasocken zum Beispiel – Yoga macht man nämlich am besten barfuß! Und auch im Winter wird einem schnell genug warm, das Geld kannst du dir wirklich sparen und lieber für ein schönes Ebook ausgeben ;).
Yogaklötze und Riemen usw. brauchst du am Anfang auch nicht unbedingt. Ich rate eigentlich immer, erst einmal irgendwo eine Probestunde zu machen und dann nach und nach die Ausstattung zu kaufen (oder zu nähen).
Wenn du in ein Yogastudio gehst oder einen Kurs besuchst (wozu ich dir immer raten würde um es wirklich zu lernen – Youtuber können dich einfach nicht korrigieren oder Fehlhaltungen bei dir sehen!), werden da in den meisten Fällen Yogamatten gestellt. Für den Anfang ist das völlig ausreichend!
Wenn du dann aus hygienischen Gründen oder für Zuhause deine eigene Yogamatte haben willst, nimm bitte keine Billigmatte für unter 50€. Den Fehler hab ich anfangs gemacht und wie immer, wenn man billig kauft, dann am Ende doppelt gekauft. Eine Yogamatte sollte in erster Linie rutschfest sein, damit du bei stehenden Übungen guten Halt hast. Außerdem gilt: Nur eine dünne Yogamatte ist eine gute Yogamatte! Meine ist ca. 0,5cm dick und bietet mir optimalen Halt. Ich habe sie mir vor über drei Jahren gekauft und bin noch immer sehr glücklich mit ihr.
Beim Kauf habe ich außerdem darauf geachtet, dass sie aus einem nachhaltigen Material hergestellt wurde, in meinem Fall aus Naturkautschuk. Sie kann komplett biologisch abgebaut werden – wenn ich mich denn jemals von ihr trenne! Preislich lag sie im Mittelfeld – ich habe ca. 80€ ausgegeben und bin wie gesagt auch nach 3 Jahren noch sehr glücklich mit ihr.
Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit MT Stofferie* entstanden – Stoffe und Flechtgurt sind mir für die Nähanleitung gestellt worden. Vielen Dank! Eine weitere Vergütung erfolgte nicht. Bei den Links in diesem Artikel handelt es sich um Werbelinks, d.h. ich verdiene pro Bestellung eine Provision, ohne dass Dir Mehrkosten entstehen. Mehr zum Thema Werbung und wie ich eigentlich als Blogger Geld verdiene, erfährst du auf meiner Transparenzseite.
Buddha: Tchibo* – Yogamatte: Maduka eKO Mat*
Servus Sonja!
Mir gefällt die Mattentasche richtig gut, auf dem kleinen Foto sieht der Stoff aus wie kuscheliges Frottee. Danke fürs Zeigen beim DvD und liebe Grüße
ELFi
Hallo ELFi,
vielen Dank :). Ich freu mich, dass dir die Tasche gefällt!
Viele Grüße,
Sonja