Willkommen zu meiner kleinen Reihe “Näh-Blogger-Basics”. Was es damit auf sich hat, habe ich in dieser Einleitung umrissen. Im ersten Teil der Reihe habe ich über “Zielgruppe & Content” geschrieben. Das Thema will ich heute ein wenig vertiefen und gehe dieses Mal genauer auf “Mehrwert & Originalität” ein. Es gibt auch praktische Übungen, die Du direkt ausprobieren kannst!

 

Zielgruppe & Content

Im letzten Beitrag habe ich darüber geschrieben, wer deine Zielgruppe ist und welche Inhalte sich sehr wahrscheinlich auf deinem Blog finden: Themen rund ums Nähen natürlich. Dabei hat jede ihren eigenen Fokus – ob Patchwork, Kleidung, Nähen für Kinder, Taschen nähen, sticken… Es gibt im Nähbloggerversum unzählige Themenschwerpunkte, denen sich ein Nähblog widmen kann.

Als wichtige Grundregel habe ich den “Nutzen” für deine Leserinnen genannt: Die erfolgreichsten Blog-Artikel auf einem Blog sind diejenigen, die der Leserin einen Nutzen liefern, sozusagen einen “Mehrwert”.

Damit sind wir auch schon beim heutigen Thema:

Welche Themen sind denn genau “Mehrwert” 
und wie schreibe ich “mehrwertige Blogbeiträge”?

 

Mehrwert auf Nähblogs

Zunächst einmal kannst Du Dich selbst fragen, welche Beiträge Dich so interessieren! Welche Überschriften und welche Fotos klickst du an, wenn du z.B. durch Linkparties oder deinen Facebook-Feed scrollst?

Mich interessieren z.B. im Nähbereich originelle Schnittmuster für Kinderkleidung, Taschen-Schnitte, schöne Stoffe, Stoffempfehlungen, Probenähaufrufe, Nähanleitungen, pfiffige Upcyclings und natürlich Freebooks!

Alle Blogbeiträge, die mir Antworten auf diese Fragen/Interessen liefern und idealerweise auch noch richtig gut bebildert und geschrieben sind, bieten für mich als Leserin einen Mehrwert = ich lerne was dabei, und wenn es “nur” ein neuer Schnitt ist!

 

Übungen zum Mehrwert auf deinem Blog

Jetzt machen wir mal ein paar praktische Übungen zum Mehrwert. Ich mache das auch immer mal wieder mit meinen alten Beiträgen, wenn ich die Zeit finde, und ich versuche natürlich beim Schreiben neuer Beiträge gleich auf alles zu achten. Im täglichen Bloggeschäft schaffe ich das aber auch nicht immer. Da muss ein Beitrag ja auch mal fertig werden (speziell solche, die so lang sind wie dieser…)

 

Übung 1

 

Schau Dir Deinen Blog an: Bestimmt hast du auch einen oder zwei Beiträge, die immer wieder aufgerufen werden. Wirf einen Blick in deine Statistiken!
Welches sind deine 2-3 dauerhaft beliebtesten Beiträge?

Wenn du deine Reichweite ausdehnen möchtest, beginne mit diesen Beiträgen, indem du für dich analysierst, was die Leute auf deinen Blog
zieht. Schreib weitere Beiträge, die dazu passen und verlinke sie!

Ein Beispiel von mir: Einer meiner beliebtesten Näh-Beiträge war lange mein “Utensilo aus einem Stück”. Es wurde inzwischen vom “Sternkörbchen” abgelöst. Beide Beiträge haben sehr einfache Nähanleitungen, die jeder Nähanfänger umsetzen kann. Mir war bei beiden Anleitungen wichtig, dass sie mit wenig Zuschnitt auskommen und schnell zu einem Erfolgserlebnis führen.
Speziell das Sternkörbchen ist für meinen Blog nachhaltig (!) ein Haupt-Traffic-Lieferant. Seit der Veröffentlichung ist mein Blog dauerhaft auf monatlich über 10.000 Seitenaufrufe gerutscht (nur, um auch mal ein bisschen anzugeben – um ehrlich zu sein warte ich immer noch darauf, dass das wieder alles in sich zusammenfällt).

Nähblogger Basics: Mehrwert & Originalität 3

Übung 2

Schau in Deiner Statistik, über welche Suchbegriffe sonst noch Leserinnen bei dir landen! Da siehst du, nach welchem Mehrwert überhaupt gesucht wird. Das gibt Dir wiederum einen Anhaltspunkt, welches Thema du auf deinem Blog vielleicht vertiefen kannst!

In meinem Fall sind das weitere, kostenlose Nähanleitungen, die ohne viel Zuschnitt auskommen und auf jeden Fall zum Erfolgserlebnis führen. Auf diese Weise ist meine Näh-Reihe “Nähen für Faule” entstanden, nach der inzwischen sogar per Suchmaschine gesucht wird!

 

Übung für Fortgeschrittene

Wenn das für dich bereits “peanuts” sind, kannst du auch gleich einen Schritt weitergehen und diese bestehenden Texte weiter für SEO überarbeiten und überprüfen, ob du alles Potential deiner Beiträge für die Streuung in social-Media-Kanälen bereits ausschöpfst. Ich werde in einem anderen Beitrag darauf zurückkommen!

Die Devise lautet übrigens: Es gibt auf einem Blog IMMER was zu tun – wer bei mir stöbert, wird sicher auch die ein oder andere Leiche finden B-)! Ich nutze meine Blogpausen um genau solche “Pflege-Arbeiten” in Angriff zu nehmen. Im “Tagesgeschäft” fehlt mir dazu die Zeit.

 

Übung 3

Eine Übung, bzw. eine Idee zur Verbesserung deiner bisher besten Beiträge habe ich noch: Blog-Experten raten zu einem so genannten “Content Upgrade” – das ist so etwas wie ein Bonus, ein kostenloses Extra, oder Give-Away!
Das könnte z.B. eine Applikationsvorlage sein, oder sonst irgendetwas, das in Zusammenhang mit deinem Beitrag steht. Wenn du schon dabei bist deine beliebtesten Beiträge zu überarbeiten, überlege dir, was du deinen Leserinnen als kleinen Bonus anbieten könntest.

Diese Idee des “Bonus” funktioniert übrigens auch bei Newslettern. Da ich gerade dabei bin ein Newsletter-Konzept zu erstellen, bin ich an vielen Stellen meines Blogs dabei mich zu fragen, was ich meinen Leserinnen denn so für kleine Geschenke machen könnte, um diese dann exklusiv für Newsletter-Abonnentinnen anzubieten ;). Psst: Auch wer sich jetzt schon anmeldet – es wird irgendwas geben! Ich weiß noch nicht was, aber ich denk mir was Schönes aus!

Originalität

Eigentlich ist es selbstverständlich, aber ich weise trotzdem darauf hin: Deine Beiträge (Texte und Bilder) leben von ihrer Authentizität und Originalität. Niemand kommt auf einen Blog und schaut sich Beiträge an, die jeder andere auch anbietet. Ich finde das speziell im Nähbereich sehr wichtig. Das macht es nun nicht einfacher mit dem Mehrwert, aber was nützt es deinen Leserinnen, wenn Du ihnen nur Tutorials zeigst, die alle anderen auch machen?

 

Ich will gar nicht sagen, dass man nichts wiederholen darf. Aber Du solltest – wenn du z.B. einen Standardschnitt als Grundlage für dein Tutorial nimmst – dir überlegen, was das Originale und Originelle daran ist! Nehmen wir die Pumphose: Die wird tatsächlich alle Nase lang neu erfunden! Es lohnt sich also auch durchaus einmal bei anderen zu stöbern und sich zu fragen: Was gefällt dir? Was gefällt dir nicht? Was kannst du noch besser machen, wenn du z.B. die Pumphose neu erfinden möchtest?

 

Übung 4

Jetzt machen wir die Übung von eben mal anders: Was gefällt Dir gar nicht, wenn du dich durch Linkparties und Newsfeeds scrollst? Welche Bilder magst du nicht, und welche Headlines klickst du gar nicht erst an? Was langweilt dich schon, bevor du es genau gesehen hast?

Vermeide, Dinge zu wiederholen, die andere machen, oder die an jeder Ecke zu sehen sind! Diese Leitfragen, die Dein kreatives Schaffen begleiten sollten, gelten auch für das Marketing von ebooks, auf das ich noch gesondert eingehen werde: Was macht Deine Nähanleitung zu etwas Besonderem? Warum ist deine Idee besonders pfiffig? Warum also sollte irgendjemand dafür Geld ausgeben?

 

Mehrwert auf Nähblogs?

Es mag der Eindruck entstanden sein, dass es für Nähblogs nur darum geht Anleitungen zu schreiben um einen Mehrwert zu generieren. Das ist mitnichten der Fall! Ein Mehrwert kann auch eine (Fre)ebookvorstellung sein, oder eine Buchvorstellung oder ähnliches.

Ein wunderbares Beispiel für einen Blogbeitrag mit hohem Mehrwert findet ihr z.B. in diesem Posting auf Ellen’s Schneiderstube. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema “Stickmaschinenkauf” und enthält sehr detaillierte und wichtige Käuferinformationen ohne einen Hauch von Werbung. Als Leserin fühle ich mich nach der Lektüre top informiert und gut gewappnet für den Kauf einer Stickmaschine.

Niemand kann seinen (Hobby-)Blog nur mit Anleitungen füllen – mal abgesehen von dem Aufwand und den Vorlaufzeiten würde man da glaube ich auch sehr schnell kreativ ausgebrannt sein oder wirklich nur noch halbseidene Sachen wiederholen, die schon zigmal als kostenlose Nähanleitung im Netz verfügbar sind – womit wir wieder bei der “Originalität” sind. Die Qualität leidet dann schnell darunter. Und das macht weder dir noch deinen Leserinnen Spaß.

Ich selbst versuche so circa eine kostenlose Anleitung, bzw. Freebook pro Monat herauszubringen. Das gelingt mal gar nicht und mal sehr gut – das ist sehr von meinen Kindern abhängig. Mehr ist bei mir derzeit einfach nicht drin, und das ist ok so. Ich hab kein Interesse daran mich selbst zu sehr unter Druck zu setzen – Stichwort: Blog-Life-Balance! (Aber jetzt schweife ich ab – darüber schreibe ich nochmal zu einem anderen Zeitpunkt!)

Damit beende ich den Einstieg rund um den Inhalt der Blogbeiträge und verlinke mich noch mit den Montagsfreuden. Hast Du Fragen? Soll ich irgendetwas genauer beleuchten? War das jetzt ein alter Hut, oder hilfreich? Kannst du mit den Übungen etwas anfangen? Wie sind deine Erfahrungen damit? (Ich bin wirklich ein bisschen neugierig…)Übrigens schreibt Eva Kartoffeltiger heute auch über den Mehrwert und geht da richtig in die Tiefe: Sie klärt z. b. was aktiver und passiver Mehrwert ist: hier gehts zu ihrem Artikel.

Beim nächsten Mal beschäftige ich mich mit dem Thema Bilder und Fotografieren: Ich werde in einzelnen Beiträgen auf das Fotografieren selbst, auf Equipment und auf Software eingehen. Solltest du da schon jetzt Wünsche haben – bitte her damit!

Übrigens sammle ich auf diesem Pinterest-Gruppenboard Pins zum Thema Bloggen – und zwar speziell für Nähblogger! Wenn Du Lust hast mitzupinnen, dann schreibe mir eine Email! Außerdem baue ich gerade einen Newsletter auf: Melde Dich an um nichts mehr zu verpassen. Wenn Du das Häkchen bei “Nähblogger” setzt, kann ich Dir gezielt weitere Informationen (und bald das ein oder andere Gimmick) schicken.

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Sonja

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Sonja

Sonja ist leidenschaftlich dem Nähen und Bloggen verfallen und Mama von vier Kindern. Hier auf dem Blog teilt sie ihre Nähwerke, Nähanleitungen, DIY-Tutorials und ihre Schnittmuster für Kinderkleidung und Geschenke mit der Welt. Abseits davon hat sie einen Faible für Philosophie und Kunst und steht auf laute Musik, Endzeitfilme, Kaffee mit Creme und Yoga. Mehr über Sonja erfährst Du hier.

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Wusstest du, dass ich auch Geschichten schreibe? ;)

Werwolf Adrian ist mit seinem Wolf alles andere als im Reinen; er schlägt sich mit einem Wäschereijob in einem Luxushotel durchs Leben und verdient sich mit kriminellen Aufträgen was dazu, unter anderem, seinen Boss, Unterweltboss Tamás Bethlen, zu bestehlen, bis er sich in dessen Tochter verliebt.

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11 Gedanken zu „Nähblogger Basics: Mehrwert & Originalität“

  1. Auch hier muss ich mich für den Einblick bedanken. Ich verfolge deine Blogger-Basics mit Neugierde, auch wenn ich selbst nicht weis was ich mit meinem Blog zu Zeit erreichen möchte. Momentan fühle ich das mir die Zeit fehlt und so komme ich maximal mit einem Beitrag die Woche daher und Mehrwert ist da nicht immer dabei. Ich finde es spannend all die Informationen zu lesen und erkenne, dass ich mehr Wertvolles durch Beiträge rausholen könnte. Ich werde auf jeden Fall deiner 'Reihe' Folgen und vielleicht schaffe ich es einige Dinge zu ändern oder zu überarbeiten (überdenken). Bin wirklich gespannt wie es weitergeht. Und vielen Dank das du solch ein interessantes Thema durcharbeitest und an uns Leser weitergibst. Herzlichst Vivo

    Antworten
    • Hallo Vivo,

      vielen Dank :).
      Ja, ich glaube dir gern, dass das mit der Zeit schwierig ist – mir geht es ja auch oft so! Und auch Ziele ändern sich mal zwischendurch.

      Es ist natürlich schön, wenn jemand ausschließlich supergehaltvolle Blogpostings schreibt – am besten drei pro Woche – aber real ist das für viele glaube ich nicht. Das hat für mich dann auch nicht mehr soviel mit Bloggen zu tun. Bloggen ist für mich so eine Mischung aus Online-Magazin, Kunstwerk und Persönlichkeit. Klar kann man erfolgreicher sein, wenn man sich an bestimmte Grundregeln hält (wie z.B. die Sache mit dem Mehrwert), aber muss man auch nicht!

      Es freut mich, wenn du von meinen Beiträgen etwas für dich mitnehmen und vielleicht etwas anwenden kannst. Und alles andere fällt schon so an seinen Platz, wie es sein soll. Das ist zumindest meine grundlegende Lebenseinstellung :).

      Lieber Gruß,
      Sonja

      Antworten
  2. Liebe Sonja,
    jetzt bin ich gerade rot geworden 😉
    Ich freue mich, dass dir mein "Ausflug" in andere Beiträge als das Nähen so nachhaltig gefallen hat. Du mich diesbezüglich hier sogar verlinkt hast ♥

    Ursprünglich habe ich mich eigentlich als Nähbloggerin gesehen. Zu Beginn habe ich lediglich ein paar Bilder gezeigt und geschrieben welche Materialien verwendet wurden.
    Zwischenzeitlich jedoch ist mein Blog eine bunte Mischung aus dem was ich so mache geworden. Komischerweise habe ich festgestellt, dass gerade Beiträge aus Garten oder Küche mehr gelesen werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich dieses Jahr noch nicht viel genähtes auf meinem Blog gezeigt habe. Irgendwie ist gerade mein Garten auch in den Blog "rübergewachsen" 😉

    Statistiken und Mehrwert? Ich weiß, dass ich dieses berücksichtigen sollte. Bisher blogge ich noch ohne alle diese Richtlinien. Einfach, weil mir das Bloggen Spaß macht. Mir persönlich sind Kommentare meiner Leser einfach wichtiger als Besucherzahlen.

    ♥liche Grüße
    Ellen

    Antworten
    • Liebe Ellen,

      bitte gern! Dein Posting hat mich nachhaltig beeindruckt, und wenn ich mir eine Stickmaschine kaufe, werde ich es sicher nochmal lesen!

      Klar entwickelt sich ein Blog – wir entwickeln uns ja selbst auch stetig weiter! Ich finde, das macht auch den Reiz am Bloggen aus, dass man die Freiheit hat die Ausrichtung zu erweitern oder zu ändern – anders als bei einem Magazin, das einen strengen Redaktionsplan hat.

      Niemand zwingt einen natürlich sich mit Statistiken und so Themen wie "Zielgruppe", "Mehrwert" etc zu beschäftigen. Ich finde es dennoch wichtig schon einmal davon gehört zu haben, zumindest wenn man vielleicht mit seinem Blog noch mehr Leser erreichen will.

      Lieber Gruß,
      Sonja

      Antworten

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